Das Ganggrab in Züschen

Mystik-Faktor:

Südlich der Landesgrenze Hessen/Nordrhein-Westfalen, genauer auf einem Feld bei Züschen auf hessischer Seite, kann man ein megalithisches Ganggrab besichtigen. Wegen seiner Größe, der eingeritzten Bildzeichen und des Loches im Zwischenportal zählt es zu einem der bedeutendsten seiner Art.

 

Sein Alter wird mit 5000-6000 Jahren angegeben. Der rechteckige, in den Boden eingelassene Grundriß ist 20 m lang und 3,50 m breit. Zusammengesetzt ist die Anlage aus rechteckigen Sandsteinplatten, die man auf dieser Talseite des Elbebaches nicht findet. Die Längswände bestehen aus zwei Reihen von je 12 Steinen, wovon einer fehlt. Die Schmalseiten bestehen je aus einer Platte. Eine Abschlußplatte trennt die eigentliche Hauptkammer von einem kleinen Vorraum mit 2,50 m Länge. Diese Platte hat in der Mitte eine 50 cm im Durchmesser große, kreisrunde Öffnung. Man vermutet, daß die Anlage früher ein Dach besaß. Das wird aus den im Gang liegenden Steinfragmenten gedeutet. Ein Hügel wird ebenfalls vermutet.  

Die Anlage wurde 1894 ausgegraben und in den Jahren 1939 und 1949 vom Amt für Bodenaltertümer Marburg nachuntersucht.

 

Wie üblich, bezeichnet man auch dieses Bauwerk als „Grab“, obwohl die Funde darin und darum herum nicht eindeutig einer Bestattung zugeordnet werden können. Es war bei der Ausgrabung bereits zerstört, weswegen man nur 27 vermischte Skelettreste, etwas Keramik, einige Stein- und Knochenwerkzeuge, eine tönerne Tasse und eine der nordischen Trichterbecherkultur zuzuordnende Kragenflasche gefunden hat.

 

Neben dem Zwischenportal mit „Bullauge“ sind die schönen Ritzzeichnungen hervorzuheben. Am auffälligsten sind die „Ähren“- oder „Feder“-Darstellungen auf dem Endstein der Kammer. Die Gravuren wurden mit punktförmigen Einschlägen zu Linien gereiht. Welches Werkzeug dafür verwendet worden sein könnte, wird nicht erwähnt. Ein wiederkehrendes Zeichen ist eine Linie mit einem aufgesetzten, geöffneten Halbbogen, das als „Rinderdarstellungen“ gedeutet wird.  

 

Nun, darüber mögen sich die Geister scheiden. An diesem Beispiel ist einmal mehr die unglaubliche Fantasie der Wissenschaftler zu bewundern, die mit der Aufgabe der „Interpretation“ von Zeichen und Gravuren betraut werden.

Weiter heißt es: „Meist sind zwei Rinder durch eine Linie mit zwei betonten Endpunkten miteinander verbunden. Die Darstellung könnte ein Pflug sein. Seltener verbinden sich die Zeichen durch ein Joch mit einer Deichsel zu Karren. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Rinderdarstellungen keinen Bezug zueinander haben. Es handelt sich vermutlich um eine Summierung von Einzelzeichen, was durch die Überschneidungen zu belegen ist. Sollte wirklich ein Karren dargestellt sein, wäre das eine der ältesten Raddarstellungen in der Geschichte der Menschheit überhaupt.“ Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich leider kein Foto davon hier  veröffentlichen.

 

Die Anlage ist heutzutage vergittert und überdacht, da sie immer wieder Schaden durch Vandalen erlitt. Bei vorheriger Anmeldung bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird sie allerdings für Besucher geöffnet. Wir wußten davon nichts, da unser Besuch spontan war. Die Gitterstäbe sind aber zum Glück so breit, daß man auch so die meisten Details erfassen kann.

 

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Informationen zur Entstehung des Grabes sowie den Gravuren

Vergrößerung des Grundrißes

 

 

 

 

Die Anlage in ihrer ganzen Länge

Solche Öffnungen werden gerne als "Seelenloch" bezeichnet, was immer das bedetuen mag

 

 

 

 

 

Im Vordergrund ist der Endmonolith zu sehen. Er trägt die schönsten Gravuren. Die Furchen an seiner Oberfläche wurden durch Pflügen des Ackers verursacht

 

 

 

 

 

Die Bruchstücke innerhalb des Ganges gelten als Fragmente des ehemaligen Daches

Ostseite des Ganggrabs. Die Gravuren sind kaum noch zu erkennen

Ritzungen des Steins B1 - unten mittels Zeichnung besser sichtbar

Zeichnung der Gravuren von Stein B1

Ritzungen des Steins B2 - unten mittels Zeichnung besser sichtbar

Zeichnung der Gravuren von Stein B2

Die Gravuren auf dem Endstein des Ganges sind auch ohne Zeichnung bestens zu sehen

 

 

 

 

 

 

 

Endstein der Kammer mit seiner "Ährengravur"

Vom Ganggrab aus hat man einen schönen Blick über die Ebene. Die verdächtige Form des Hasenbergs mit seinem „Krönchen“  fiel sofort auf. Das Gelände-Kartenmaterial entlarvt die Struktur eindeutig als Kegel. Allerdings war nicht herausfinden, ob der Hügel natürlich ist oder künstlich geschaffen wurde

Das „Krönchen“ herangezoomt. Ob die Bäume nur höher gewachsen sind als die anderen oder sich etwas darunter verbirgt?

Der Hasenberg aus verschiedenen Blickwinkeln

Ebenfalls verdächtig: der nicht weit entfernte Wartberg bei Kirchberg

Nur einige Stätten, die es hier zu entdecken gibt:

Mystische Stätten

im Elsaß:

Mont St. Odile - Mysteriöser Berg mit Heidenmauer, rätselhaften Felsformationen, Burgen und einem Dolmen

Pierre á Bassins

Gigantischer Steintopf:

La Cuve de Pierre

Verloren Eck

Pierre des Druides

auf dem Wüstenberg

Riesige Steinspur:

Pierres d'Autels Reisberg

Stampflöcher auf dem Frohnberg

Mystische Stätten

in Lothringen:

Thron am höchsten Punkt:

La Roche Corbeaux

Petroglyphen auf

dem Petit Jumeau

Gespalten: Roches á Cupules

Mystische Stätten

in den Vogesen:

Le Donon: höchster Berg der unteren Vogesen

Unbekanntes Ruinenfeld beim Felsenmeer nahe Gerardmer

Chemin des Roches Dieffenthal

Roches de La Moulure

Dolmen de Purifaing

Schalen mit Aussicht:

Tête des Cuveaux

Symbolträchtiger Stein und Cart Ruts am Lac de Pierre Percée

Gigantische Ausmaße: Sechseckige "Badewanne" im Vallon St. Martin

Hier wurden Mühlsteine produziert: Steinbruch im Vallon St. Martin

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Einer der mysteriöstensten Plätze ever seen: "Kultplatz" bei Gerlingen

Ruinen auf

dem Katzenkopf bei der Hornisgrinde

Der Nonnenfelsen

bei Bad Dürkheim

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Schalensteine Gremmelsbach

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Fast unsichtbar:

Steinhöhle bei Zweibrücken

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Steinbruch mit römischen "Stempeln":

Der Kriemhildenstuhl Bad Dürkheim

Der Dahner Felsenpfad

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Vogelherd-Pferdchen im Schloß Hohentübingen

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