Nur ein paar Meter vom Strand entfernt liegt südlich von Locmariaquer in den Dünen die für ihre Gravuren berühmte Allée Couverte les Pierres Plates (übersetzt: Bedeckte Allee/Galerie „Die flachen Steine“).
Es handelt sich hierbei um einen der seltenen „Dolmen à Coudé“ (Ellenbogen- oder Knickdolmen). Knickdolmen sind in nur sieben Exemplaren bekannt, die alle auf etwa 100 km Länge zwischen den Mündungen der Loire (bei Saint-Nazaire) und der Blavet (bei Lorient) liegen.
Les Pierres Plates wird von Archäologen auf die Zeit um 3500 - 3000 v. Chr. datiert.
Vor dem Eingang steht ein ca. 2,50 m hoher Menhir. Auf alten Fotos ist zu sehen, daß er ursprünglich vor dem Dolmen lag. Es ist unklar, ob der Menhir je eine aufrechte Position hatte, bis er 1931 dort aufgestellt wurde. Auf dem Foto macht es eher den Anschein, als hätte er einst die Funktion eines Decksteins innegehabt.
Die Anlage ist 24 m lang und um etwa 120° geknickt. Der Gang umfaßt hinter dem nur etwa 1,40 m hohen Eingang einen geraden Bereich von sechs Metern Länge. Hinter dem Knick, von dem aus eine kleine Seitenkammer in westlicher Richtung abzweigt, führt der Gang mit leicht ansteigender Deckenhöhe in die etwa 1,75 m hohe „Hauptkammer“. Ob es sich hier überhaupt um eine Kammer handelt ist fraglich, denn dieser Bereich weitet sich nicht, sondern ist genauso breit wie der Gang selbst. Er wird allerdings durch eine senkrecht eingebrachte Platte vom Gang abgetrennt. Ein großer, leicht nach unten gewölbter Deckstein bedeckt diesen Abschnitt.
Große Teile der Wandflächen und der Raum oberhalb der Tragsteine sind mit kleinen Bruchsteinen gefüllt. Diese wurden 1931 bei umfassenden Restaurierungsarbeiten erneuert. Im selben Zuge wurden drei fehlende Decksteine im Bereich des Knicks ersetzt.
Fast alle 38 Tragsteine und die 7 Deckensteine von Les Pierres Plates sind aus Granit. Nur vier, darunter der Deckstein der Kammer, bestehen aus Orthogneis (einem granitähnlichen Stein, der allerdings etwas leichter zu bearbeiten ist) und sind wahrscheinlich als Teilstücke eines absichtlich zerbrochenen Großmenhirs anzusehen.
Wunderschöne Gravuren zieren einige Monolithen, deren Deutung ebenfalls gerne aus der „Schildidol“-Schublade geholt wird. Es ist schon erstaunlich, wie viele verschiedene Gestalten das urzeitliche „Schildidol“ hatte. Lassen wir die Schublade deswegen besser verschlossen und erfreuen uns einfach an der Kunst in Stein. Vielleicht hatte sie keine tiefgründige Bedeutung und war ganz einfach Ornamentik, ob nun dem Dolmen zugehörig oder als wiederverwendete Teile eines anderen Baus.
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